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Elefantenschutz
Wo aus Mist Papier gemacht wird
Der Name ist Programm: Das Projekt Eco Maximus im Herzen von Sri Lanka hat sich dem Schutz des vom Aussterben bedrohten Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) verschrieben – und finanziert sich dabei auf ungewöhnliche Weise: Es lässt in einer Papierfabrik nahe einer Aufzuchtstation für verwaiste Elefanten Fotoalben, Notizbücher und Grußkarten aus Elefantenmist herstellen.
In Sri Lanka gibt es heute nur noch rund 4000 wild lebende Elefanten, 1950 waren es doppelt so viele. Die meisten Dickhäuter werden getötet, weil sie Schäden auf den Feldern anrichten und die Bevölkerung sich von ihnen bedroht fühlt. MaximusChef Thusitha Ranasinghe gründete das Projekt im Jahr 1997, weil er die Tiere schützen und zugleich eine ökonomische Perspektive für die Menschen dieser strukturschwachen Region entwickeln wollte. Er fand einen Weg, aus dem Dung der grauen Riesen Papier herzustellen: Der Mist von Tieren aus dem benachbarten Schutzgebiet Elephant Millennium Foundation wird erhitzt, um Bakterien abzutöten, gewässert, zerkleinert und mit Baumrinde, Zimt und Reishalmen eingefärbt. Das rundum hygienische Papier besteht zu drei Vierteln aus Elefantendung, der Rest ist Recyclingpappe, die der Masse vor dem Schöpfen und Trocknen beifügt wird.
Firmenchef Ranasinghe startete mit sieben Mitarbeitern, inzwischen arbeiten 145 Menschen in der Fabrik. Zwei Tonnen Dung verarbeitet die Belegschaft pro Tag. Das Geschäft mit dem garantiert geruchsfreien Elefanten-Papier blüht. 90 Prozent der Briefpapier-Boxen und Karten werden nach Europa und in die USA verschifft. Derweil ist Firmenchef Ranasinghe dabei, zum Schutz der Tiere neue „Rohstoffquellen“ zu erschließen: Am Rande eines Elefantenreservates im Osten des Inselstaates plant er eine zweite Papier-Manufaktur.
CLAUDIA PIUNTEK
MEHR INFOS:
www.ecomaximus.co.uk
In Deutschland können einige der Produkte bei: www.malmede-kunst.de bestellt werden.
Originalartikel als PDF-Datei (198 kb)
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