Die neue Frau
Elba
Nicht nur Napoleon lernte hier, was Dolce Vita bedeutet.
Schon beim Frühstück auf der sonnigen Terrasse duftet es herrlich nach Kräutern und Blüten. Typisch Elba! Hier in Patresi, inmitten des Nationalparks Toskanische Inseln, ist der Blick auf das tiefblaue Mittelmeer besonders spektakulär. Das Örtchen liegt an der Westspitze der Insel, direkt vor Korsika. Umgeben von paradiesischen Panoramen, macht es richtig Spaß, Pläne für den Tag zu schmieden. In den kleinen familiären Hotels, von denen es auf Elba noch jede Menge gibt, wird man aber auch gerne beraten. Wie wär's also mit einem Ausflug zu den traumhaften Buchten von Fetovaia oder Sant'Andrea?
Über sechzig Strände - lange goldene, kleine Kiesbuchten, Strände mit weißen Steinchen oder Felsen aus glattem Granit - machen die Insel (224 qkm), die nur 10 Kilometer vor dem toskanischen Festland liegt, zu einem Wassersport-Eldorado.
Die Westküste zählt mit ihren Bergen, Wäldern und Badebuchten zu den reizvollsten Regionen. Wer hier mit dem Vespa-Roller unterwegs ist, muss sich oft ganz schön in die Kurven legen. Noch abenteuerlicher ist die Fahrt ab Marciana Alta mit der urigen Kabinenbahn auf den Monte Capanne (1 018 m). In den offenen Gondeln schwebt man zu zweit in 15 Minuten auf den höchsten Gipfel Elbas und genießt eine fantastische Aussicht. Wer die wunderschönen Landschaften lieber zu Fuß erkunden will, braucht von Poggio aus zwei bis drei Stunden.
Mit etwas Glück finden Sie unterwegs sogar Mineralien, die auf der Insel reichlich vorkommen. Schöne Stücke kann man direkt vor Ort zu Schmuck verarbeiten lassen.
Für Feinschmecker ist die Insel ein Paradies
Zum Mittagessen schmeckt nach einem Ausflug frischer Fisch mit Kräutern und Olivenöl in den lebendigen Städtchen Marina de Campo oder Marciana Marina. Dazu wird köstlicher Inselwein serviert, inklusive nostalgischem Wohlfühlfaktor. Denn Elbas Hafenorte sehen noch immer so schnuckelig aus wie vor 60 Jahren. Bettenburgen gibt's keine, dafür Eisverkäufer, bunte Märkte und schaukelnde Boote. So viel Flair zieht eine große Fangemeinde an. Wer kann, legt daher seinen Urlaub am besten in die Nebensaison.
Auch die Städte Portoferraio im Nordwesten oder Porto Azzurro im Süden Elbas sind beliebt, wenn's ums Bummeln und Einkaufen geht. Von dort ist es gar nicht mehr weit nach Capoliveri, einem entspannt wirkenden Ort auf einem Hügel. Der Blick über die Insellandschaft sorgt für Hochgefühle! Bekannt ist das Winzerstädtchen aber auch für sein Nachtleben mit guter Live-Musik.
Wer Lust hat, auf den Spuren des berühmtesten Insel-"Gastes" zu wandeln, sollte sich den Landsitz Napoleons in San Martino ansehen. In den neun Monaten, die er ab Mai 1814 auf Elba verbrachte, förderte er unter anderem den Weinbau und feierte rauschende Feste. Keine Frage, auch dieser Genießer wusste seine Zeit auf dem Eiland zu schätzen. Unser Tipp: Vergessen Sie nicht, im Koffer noch etwas Platz für Mitbringsel zu lassen: für eine kleine Büste des Kaisers, aber vor allem für das gute Olivenöl, Wein oder den leckeren Honig. Und wenn diese Insel-Schätze aufgebraucht sind, kommen Sie einfach wieder.
Anreise & Unterkünfte
Wer nicht über den Fährhafen Piombino anreist, kann auch einen Direktflug, z. B. ab Berlin, Bern, Düsseldorf, Friedrichshafen, Hamburg oder München buchen (www.skyscanner.de). Veranstalter wie Olimar, Tui oder FTI Touristik bieten kombinierte Reisen mit und ohne Flug an.
Tipps für alle, die individuell buchen: Hotel Belmare in Porto Azzurro (www.elba-hotelbelmare.it), Hotel Da Pilade in Capoliveri (www.hoteldapilade.it), Hotel Barracuda in Marina di Campo (www.hotelbarracuda elba.it), Hotel Belmare in Patresi/Marciana im Nationalpark, Lage mit Aussicht, familir (www.hotelbelmare.it). Camping-Infos: www.campingelba.net
Text: Claudia Piuntek
Artikel von Mai 2014
Der Originalartikel bei Die neue Frau (Pdf)
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