Cityguide Rom

Kolossale Stadt am Tiber

Von Claudia Piuntek

Der alte Papst und der neue
Die Stars der Stadt: der alte Papst und der neue.
© Rainer Mersmann

Rom ist eine in vielerlei Hinsicht pompöse Stadt: Zentrum der katholischen Kirche und Kunstmetropole des Abendlandes, aber auch grandiose Kulisse für berühmte Kinofilme und kulinarische Keimzelle einer opulenten Küche. Die Ewige Stadt und ihr neuer Papst - ein Streifzug vom Petersdom bis zur Porta Portese, vom Kolosseum bis zu den Katakomben. Mit Abstechern in belebte Espresso-Bars, echt römische Restaurants, feine Boutiquen und auf den Ausflugsdampfer nach Ostia.

Gott hat einen neuen Statthalter auf Erden und alle Rom-Besucher wollen einen Blick auf den Mann aus Marktl am Inn erhaschen. Vor dem Petersdom müssen die Pilger aus aller Welt sich erst einmal in christlicher Geduld üben. Die Menschenschlange zieht sich bis unter die Kolonnaden. Wartezeiten von anderthalb Stunden oder mehr für die Besichtigung der Basilika sind seit der Amtseinführung von Benedikt XVI. die Regel.

Hauptanziehungspunkte im Petersdom sind Michelangelos berühmte Pietà in einer Seitenkapelle und die Grotten unterhalb des Doms. Die letzte Ruhestätte von Johannes Paul II. ist nur wenige Meter vom Grab des Apostels Petrus entfernt. Im Bauch der Basilika stehen die Pilger noch einmal Schlange, um dem polnischen Pontifex ihre Ehre zu erweisen. Wer es einmal bis zum Petersdom geschafft hat, sollte sich den Panoramablick vom Cupolone, wie die Römer das majestätisch aufragende Kirchendach stolz nennen, nicht entgehen lassen. Von einem Seiteneingang geht es mit dem Fahrstuhl zunächst auf die Aussichtsterrasse mit herrlichem Blick auf den Petersplatz. Es folgen 330 mühsame Stufen im Inneren der Kuppel zum höchsten Punkt. Die Anstrengung wird mit uneingeschränktem Rundum-Blick über die Vatikanstadt belohnt. Zutritt in die vatikanischen Gärten können Interessierte sich hinterher mit einem kleinen Trick verschaffen: Wer gegenüber den Bewachern der Schweizergarde in deutscher Sprache den Wunsch äußert, er wolle sich den deutschen Friedhof im Vatikan ansehen, wird eingelassen.

An den Postkartenständen rund um den Petersplatz fällt das druckfrische Konterfei des Papa tedesco, des deutschen Papstes, ins Auge. Nostalgikern bieten die Souvenir-Shops Ansichtskarten von Paul VI. und Johannes-Paul II. an, neu im Programm ist das Motiv von Benedikt XVI. Leibhaftig erscheint Benedetto seinen Anhängern meist am Mittwoch, wenn er um 11 Uhr in der Audienzhalle, gleich neben dem Petersdom, Gläubige aus aller Welt begrüßt. Welcher Tourist behauptet schon gern von sich, er wäre in Rom gewesen und hätte den Papst nicht gesehen?

Kulturelles Pflichtprogramm für
Rom-Neulinge

SMS-Versand vorm Colosseum
SMS-Versand vorm
Colosseum
© Rainer Mersmann

Spätestens nach dem 5. Besuch wird auch dem letzten Zweifler klar, dass es unmöglich ist, alle Kunstschätze dieser an Monumenten, Kirchen, Brunnen und Plätzen so überreichen Stadt zu besichtigen. Zum kulturellen Pflichtprogramm gehören Sixtinische Kapelle und Pantheon, Kapitol und Kolosseum. Die Haupt-Sehenswürdigkeiten für Rom-Neulinge sind ohne Verkehrsmittel erreichbar, wenn man den strapazierten Füßen zwischendurch die eine oder andere Pause gönnt.

In leuchtenden Farben erstrahlen Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle, die vor einigen Jahren frisch restauriert wurde. Schon für die berühmte Deckenmalerei lohnt sich das morgendliche Schlangestehen vor den Vatikanischen Museen neben dem Petersdom. Die Vatikan-Sammlung zeigt außerdem die Stanzen des Raffael, Gemälde Leonardo da Vincis und Tizians sowie Kunstschätze aus der Antike. Die Wege zu diesen Highlights sind für Besucher markiert.

Die Engelsburg war einmal wichtiger Zufluchtsort für die Päpste. Ein Geheimgang verbindet Castel SantAngelo mit dem Petersdom. Im Jahr der Amtseinführung von Benedikt XVI. steht der Passetto, so der italienische Name des Fluchtweges für Päpste, Besuchern ab Mitte Juli für kurze Zeit offen. Die Terrasse der direkt am Tiber gelegenen Engelsburg ist übrigens Schauplatz von Puccinis Tosca.

Antike Wettkampfarena

Aus dem Gassengewirr der Altstadt ragt auf der anderen Tiberseite die erhabene Pantheon-Kuppel hervor. Wie an so vielen Orten Roms scharen sich vor dem Portal des zum Gotteshaus umfunktionierten Tempels Touristen um die Souvenirstände. Im Inneren strahlt das Pantheon meditative Ruhe aus. Zurück ins Getümmel, hinter der Piazza Venezia beginnt über eine breite Treppe der Aufstieg zum Kapitol. Auf dem Kapitolshügel sind die von Michelangelo entworfene Piazza del Campidoglio sowie die Skulpturen-Sammlung in den Kapitolinischen Museen absolut sehenswert.

Gregory Peck und Audrey Hepburn taten es in dem Film "Ein Herz und eine Krone" und zahllose Besucher haben es den beiden seither nachgemacht: an der Piazza della Bocca della Verità einmal die Hand in den Mund der Wahrheit stecken. Der antike Lügendetektor steht in der Vorhalle der Kirche Santa Maria in Cosmedin. Wer die Prüfung ohne Blessuren übersteht, darf sich auf zwei antike Highlights in der Nähe freuen. Im Forum Romanum zeugen umgestürzte Säulen, Triumphbögen und Überreste der Via Sacra vom einstigen Glanz des Römischen Reichs. Vorsichtig legen Archäologen auf dem riesigen Areal immer weitere antike Fragmente frei. Das Kolosseum grenzt ans Forum Romanum, vor dem Eingang posieren Römer im Cäsaren-Look für Touristen-Fotos. Das Wahrzeichen Roms steht hoch im Kurs bei Touristen, kaum einer lässt sich von den endlosen Schlangen vor den Kassen abschrecken. Wettkampfarenen waren schon immer Publikumsmagneten; in dem für 50.000 Zuschauer angelegten Amphitheater werden noch heute Erinnerungen an blutrünstige Gladiatorenspiele wach.

Schöne Plätze in Rom

Auf den mehr als 600 Plätzen pulsiert das römische Leben. Darunter gibt es stadtbekannte Treffpunkte und abgelegene Geheimtipps. Rom für Anfänger und Fortgeschrittene: Die schönsten Brunnen und Plätze, einige Abstecher zu kuriosen Sehenswürdigkeiten und ein Ausflug ins Reich der Trödler und Antiquitätenverkäufer.

Kulturbeflissene Nordeuropäerinnen mit Interesse am Rom der Gegenwart sind an der Spanischen Treppe oder am Trevi-Brunnen genau richtig beide Plätze sind beliebte Sammelpunkte der Latin Lover aus den Vororten, die Jagd auf ausländische Signorinas machen. Die Schönheit der Spanischen Treppe kommt am besten nachts zur Geltung, wenn sie einmal nicht bevölkert ist. Im Wasser der Fontana di Trevi glitzern Münzen, die Touristen hinein geworfen haben, um in die Ewige Stadt zurückzukehren. Lukrative Legende: Abends können Besucher beobachten, wie Stadtbedienstete das Geld aus dem Brunnen holen.

Roms herrlichster Platz ist die vor 2000 Jahren als Stadion angelegte Piazza Navona mit ihren Barock-Brunnen vor ockerfarbener Häuserkulisse. An dem ehemaligen Austragungsort von Wagenrennen buhlen heutzutage Maler, Musiker und Feuerschlucker um die Gunst der Besucher. Weniger touristisch geht es auf dem Campo dei Fiori zu - morgens bieten Händler auf der Piazza Obst und Gemüse an, in der Nacht strömt die römische Jugend in die umliegenden Weinlokale und Bars. Direkt hinter dem Pantheon liegt ein beschauliches Plätzchen, die Piazza della Minerva. Die Elefantenfigur, die einen Obelisken stützt, wurde von dem Barock-Bildhauer Bernini geschaffen. Absolut sehenswert ist die Kirche Sant´Ignazio di Loyola in unmittelbarer Nachbarschaft. Ein meisterhaftes Fresko täuscht eine nicht vorhandene Kuppel vor. Der 3-D-Effekt tritt allerdings nur an einigen Punkten im Kircheninneren in Erscheinung.

Verspielte Architektur aus dem vorigen Jahrhundert gibt es außerhalb der Stadtmauern zu besichtigen. Rund um die Piazza Mincio im Norden Roms schuf der Architekt Gino Coppedè Palazzi, die Kinderfantasien entsprungen zu sein scheinen. In der Mussolini-Ära entstand südlich vom Zentrum die Esposizione Universale di Roma, kurz EUR genannt. Die Satellitenstadt mit ihren breiten Straßen und Marmorhallen sollte die Architektur des päpstlichen Roms übertrumpfen. Vom faschistischen Größenwahn zeugt der Palast der Arbeitszivilisation, im Volksmund respektlos viereckiges Kolosseum genannt.

Einen Abstecher ist die Kirche Santa Maria della Concezione in der Via Veneto wert. Starke Nerven sind allerdings Bedingung, denn in der Krypta sind menschliche Skelette zu Dornenkrone und Kruzifix dekoriert. Auf Tuchfühlung mit dem Tod kann man auch in der berühmten Via Appia Antica gehen. Die Domitilla-Katakomben gehören zu den eindrucksvollsten Begräbniskammern der Römer-Zeit.

Porta Portese ist Roms bekanntester Flohmarkt im Stadtteil Trastevere. Sonntags vormittags verkaufen Händler in der Via Portuense und der Via Ippolito Nievo Trödel, Tand und teure Antiquitäten. Zwischen Montag und Samstag zieht es Schnäppchenjäger an die Via Sannio bei San Giovanni. Auf den Wühltischen und an den Ständen gibt es günstige Second-Hand-Klamotten und nachgemachte Designer-Labels.

Rom für Luftikusse und Stadtflüchtlinge

In Metropolen mit natürlichen Erhebungen ist die Chance auf tolle Panoramablicke einfach größer. Die Stadt der sieben Hügel verfügt über atemberaubende Ausblicke aus unterschiedlichster Perspektive. Außerdem gibt es im Umland einiges zu sehen. Ob Ostia Antica oder Sommerresidenz des Papstes - vor den Toren der Stadt erholen Römer und Reisende sich vom täglichen Trubel.

Der Aventin oberhalb des Circus Maximus ist der südlichste der sieben klassischen Hügel. In der Via di San Sabina gleich neben der Kirche Santa Sabina gibt es freie Sicht über Tiber, Trastevere und Petersdom. Roms berühmteste Aussichtsplattform liegt auf dem Monte Gianicolo, der einen herrlichen Blick auf die Altstadt bietet. Der 82 Meter hohe Gianicolo zählt übrigens nicht zu den sieben Hügeln, da er außerhalb des antiken Stadtzentrums liegt.

Mit einem Gläschen Prosecco in der Hand die Silhouette der Ewigen Stadt und den römischen Abendhimmel genießen - die Bar Lo Zodiaco auf dem Monte Mario versorgt Besucher mit Getränken, das umwerfende Panorama besorgt den Rest. Da sollte die Kamera in der anderen Hand auf keinen Fall fehlen. Für diesen Anblick lohnt sich der weite Anfahrtsweg. Beeindruckende Perspektiven bieten auch mehrere Monumente. Neben der Kuppel des Petersdoms und der Engelsburg rangiert die Besteigung des Nationaldenkmals an der Piazza Venezia oben in der Beliebtheitsskala der Touristen. Von der Schreibmaschine aus, so der Spottname für das wuchtige Marmor-Monument, schaut man direkt aufs Forum Romanum. Wer ganz hoch hinaus will, kann Rom auch zwölf Minuten lang aus der Vogelperspektive betrachten. Die Ballonfahrten auf den "8. Hügel", wie der Veranstalter die Touren anpreist, starten in der Villa Borghese.

Rom bedeutet nicht bloß Kolosseum und Kapitol, sondern auch Autolärm und Abgase. Nach einigen Tagen Aufenthalt kommen in der Regel die ersten Fluchtgedanken auf. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Städtchen Ostia. Der ehemals heruntergekommene Badeort kann sich wieder sehen lassen. An den sauberen Stränden tummeln sich Sonnenanbeter, die Promenade hat zu früherem Glanz zurückgefunden. Auch kulturell ist der Ort an der Tiber-Mündung eine Reise wert. In Ostia Antica sind die Ausgrabungen einer antiken Hafenstadt zu besichtigen. Auf dem Wasserwege das Verkehrschaos hinter sich lassen: Neuerdings werden Bootstouren von Rom nach Ostia angeboten

Seit Jahrhunderten fliehen wohlhabende Römer vor der Sommerhitze. Das Städtchen Tivoli ist für seine Schwefelquellen und die gute Luft bekannt. Die meisten Touristen kommen, um die Gärten der Villa d´Este zu bewundern. Hunderte von rauschenden Brunnen, Fontänen und Wasserspielen zeugen vom barocken Überfluss. Wenn Benedikt XVI. in die Sommerfrische geht, zieht er sich nach Castel Gandolfo, südöstlich von Rom, zurück. Die oberhalb des Albaner Sees gelegene päpstliche Sommerresidenz gehört zum Vatikanstaat. Ganz italienisch geht es in den Osterien der Nachbarorte Frascati und Grottaferrata zu. In den zünftigen Weinlokalen wird der trockene Weißwein der Region ausgeschenkt.

Gaumenfreuden diesseits und jenseits des Tibers

Wenn eine Spezialität "Spring in den Mund" heißt, kann das Schlaraffenland nicht weit sein. Neben Saltimbocca alla romana, so der Originalname der köstlichen Kalbsschnitzel, die förmlich von allein in den Mund springen, sind Spaghetti alla carbonara und Supplì al telefono Highlights der römischen Küche. Feine Gourmet-Tempel und handfeste Trattorien im Überblick.

La Pergola (Via Alberto Cadlolo 101)

Italienische Traditionalisten verstehen die Welt nicht mehr: Roms renommiertester Koch stammt aus der Heimat von Sauerkraut und Eisbein, das Oberhaupt des Heiligen Stuhls kommt ebenfalls aus teutonischen Gefilden. La Pergola im Cavalieri Hilton im Stadtteil Monte Mario ist das erlesenste Restaurant der Stadt. Wer sich von dem genialen Küchenchef Heinz Beck bekochen lassen will, sollte einige Zeit im Voraus reservieren.

I Quattro Mori (Via Santa Maria alle Fornaci 8a)

In dem sardischen Lokal unweit des Petersplatzes kehren Eminenzen und Monsignori ein. Hier waren zwei Männer essen, die später Papst wurden: Karol Wojtyla aus Polen und ein gewisser Joseph Ratzinger aus Deutschland. Im Quattro Mori werden sardische Spezialitäten wie Lammkeule oder Ravioli mit Ricotta und Kräutern aufgetischt.

Checchino (Via di Monte Testaccio 30)

In diesem Traditionslokal wurde der römische Ochsenschwanz, Coda alla vaccinara, erfunden. Wer eigentlich am liebsten Steak und Schinken mag, ist in diesem fast immer ausgebuchten Spezialitäten-Restaurant falsch: Auf der Speisekarte stehen typische Gerichte wie Trippa (Kutteln), Cervello (Gehirn) und Lingua (Zunge).

Da Giggetto (Via del Portico dOttavia 21)

Nirgendwo ist Rom so authentisch geblieben wie im jüdischen Viertel in der Altstadt. Hier gibt es jüdisch-römische Köstlichkeiten wie Lammbraten mit Rosmarin, frittierte Zucchiniblüten oder gefüllte Artischocken.

Perilli in Prati (Via Otranto 9/11)

Der römischen Küche fühlt sich diese einfache Trattoria in schnörkellosem Ambiente im Stadtteil Prati verpflichtet. Neben Saltimbocca alla Romana und Rigatoni con la pajata (Pasta mit Kalbsinnereien) stehen Bucatini all´amatriciana (Pasta mit Tomaten, Speck und Pecorino) auf der Speisekarte.

Trimani Wine Bar (Via Cernaia 37b)

Salate, Antipasti und kalte Platten gibt es in Roms erstem Weinladen nahe der Stazione Termini. Die Speisekarte ist im Vergleich zur Weinkarte übersichtlich: Zu den Imbissen wird eine riesige Auswahl an edlen Tropfen aus allen Regionen Italiens angeboten.

La Soffitta (Via dei Villini 1)

Wer nicht viel Geld fürs Essen ausgeben will, isst in Italien Pizza. In guter Qualität gibt es die in der legendären Pizzeria La Soffitta nahe der Universität. Vorweg sind die typisch römischen Supplì al telefono (Reiskroketten mit Mozzarella) zu empfehlen. Außerdem ein Renner in jeder Pizzeria: Bruschetta (geröstetes Brot mit Knoblauch und Öl). In Italien wird zur Pizza übrigens traditionell Bier getrunken. Tipp für Eilige: Pizza auf die Hand gibt es in den zahlreichen Pizzerie al taglio.

Eisdiele Giolitti (Via Uffici del Vicario 40)

Nicht weit vom Pantheon liegt die bekannteste Eisdiele der Stadt. Bei Giolitti stehen 50 verschiedene Sorten zur Auswahl. Die "Coppa Mondiale" gibt es seit der Fußball-WM 1990. Der Becher ist genau das Richtige für Eis-Weltmeister, allein die Waffel misst 32 Zentimeter

Tazza d´Oro (Via degli Orfani 84/86)

Espresso-Bars gibt es in Rom an jeder Ecke. Die Bar Tazza d´Oro beim Pantheon ist stadtbekannt. Italiener trinken ihren Caffè, wie sie den Espresso nennen, meist im Stehen an der Theke. Wer sich in deutscher Manier an einen Tisch setzt, zahlt das Doppelte.

Antica Hostaria (Frascati, Via Regina Margherita 35)

Jede italienische Region hat ihre Spezialität, in den Castelli Romani, den Albaner Bergen, steht Porchetta (Spanferkel) auf den Speisekarten. In der Antica Hostaria von Frascati geht es ungezwungen zu. Zum Wein in Plastikbechern werden Porchetta, Käse und Oliven mit den Fingern gegessen. Viele Gäste bringen ihr eigenes Essen mit - dazu gibt es Frascati aus dem Weinkeller der Antica Hostaria.

Zimmer mit oder ohne Aussicht

Das Angebot an Hotels ist schier unerschöpflich. In der Stadt am Tiber gibt es noble Luxushäuser, schnucklige Herbergen und einfache Pensionen. Eines haben die Hotels in der stets ausgebuchten Metropole gemeinsam: Sie sollten rechtzeitig im Voraus gebucht werden.

Westin Excelsior Rome (Via Vittorio Veneto 125)

An der legendären Via Veneto werden Erinnerungen an die "Dolce Vita" wach, der weiße Luxuspalast liegt direkt an der römischen Prachtstraße. In den exquisiten Zimmern des renommierten Nobelhotels steigt der internationale Jetset ab, in der Lounge tummeln sich die Reichen und die Schönen.

Executive (Via Aniene 3)

Zwischen Via Veneto und Villa Borghese befindet sich dieses erst kürzlich komplett renovierte Hotel. Alle Zimmer sind mit kostenlosem Internet-Anschluss und Minibar ausgestattet. Außerdem können sich von der Großstadt geplagte Gäste im Hotelgarten des Vier-Sterne-Hauses zwischendurch ausruhen.

Hosianum Palace (Via dei Polacchi 23)

Nur 50 Meter von der Piazza Venezia entfernt liegt dieses Hotel der mittleren Preisklasse sehr günstig für Fußmärsche in die Altstadt. Hauptattraktion des gerade neu eröffneten Hauses, früher im Besitz eines Kardinals, ist eine wunderschöne Dachterrasse mit Blick über die Dächer Roms

Residenza in Farnese Hotel (Via del Mascherone 59)

Piazza Navona und Campo dei Fiori sind gleich um die Ecke. Wer es plüschig mag, ist in dem früheren Kloster und Ausbildungshaus für junge Priester gut untergebracht. Einige der insgesamt 31 Zimmer sind mit Wandfresken geschmückt.

Hotel des Artistes (Via Villafranca 20)

Ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes, der Stazione Termini, ist dieses familiengeführte Haus die richtige Adresse für Nichtraucher - das Rauchverbot gilt überall im Hotel. Die Zimmer sind mit antiken Möbeln ausgestattet, während der Sommermonate ist die Dachterrasse geöffnet.

Hotel delle Muse (Via Tommaso Salvini 18)

Tagsüber ins römische Getümmel stürzen und abends die Stille genießen: Vergleichsweise ruhig geht es in dem Stadtteil Parioli zu. Das Hotel delle Muse bietet einfache Zimmer der mittleren Preisklasse sowie einen kleinen Garten zum Ausspannen.

Albergo del Sole (Via del Biscione 76)

Mit seinen verwinkelten Räumen und der malerischen Dachterrasse hat dieses kleine Altstadt-Hotel gleich beim Campo dei Fiori einen ganz besonderen Charme. Die einfachen Zimmer, einige ohne eigenes Bad, sind sehr gefragt und müssen rechtzeitig reserviert werden.

Express by Holiday Inn San Giovanni (Via Assisi 53)

Abseits des historischen Zentrums, hinter San Giovanni, befindet sich dieses Haus für Low-Budget-Touristen in einer durchschnittlichen Wohngegend. Die Zimmer sind einfach und gut, die Preise für römische Verhältnisse unschlagbar.

Shoppen und eine "Bella figura" machen

Roms Hauptangelpunkt für schicke Designerware sind die Nobel-Boutiquen in den Einkaufsstraßen rund um die Spanische Treppe. Witzige Sachen und Schnäppchen gibt es eher in der Gegend vom Campo dei Fiori. Apropos Billigangebote: Schnäppchenjäger sollten sich das Wort "Saldi" gut merken, zum Ausverkauf gibt es auch mal teure Designerware zu erschwinglichen Preisen.

Roms Haupteinkaufsstraße ist die Via del Corso, die sich von der Piazza Venezia bis zur Piazza del Popolo zieht. Berühmt für die vielen Schuhläden ist die Via Nazionale, 20 Gehminuten von der Via del Corso entfernt. Die großen Modeschöpfer sind in den vornehmen Querstraßen der Via del Corso zu Hause, die zur Spanischen Treppe führen: In der Via Condotti, Via Borgognona und Via Frattina gibt es topaktuelle Schuhe und Haute Couture, aber auch exklusive Juweliere und noble Papierhandlungen. Die eine kauft, die andere schaut sich nur um - letztendlich geht es hier vor allem darum, eine "Bella figura" zu machen.

Die Shopping-Meile für Trendbewusste ist die Via dei Giubbonari beim Campo dei Fiori. In der engen Straße wechseln sich kleine Boutiquen mit Schuhgeschäften und netten Espresso-Bars ab. Auf der anderen Seite des Campo dei Fiori reiht sich in der Via dei Cappellari eine Möbelwerkstatt an die andere. Antiquitätensammler können sich nach alten Stücken umschauen, Passanten den Restauratoren bei der Arbeit zusehen.

Die Via del Babuino bei der Piazza del Popolo ist Roms Antwort auf New Yorks Madison Avenue. Genau wie die benachbarte Via Margutta ist diese Straße für edles Wohn-Design und sündhaft teure Antiquitäten bekannt.

Tipps für die öffentlichen Verkehrsmittel

In Rom gibt es zwei Flughäfen, Fiumicino und Ciampino. Zwischen Fiumicino und dem Hauptbahnhof Stazione Termini pendelt halbstündlich ein Schnellzug, der Leonardo Express. Wer in Ciampino ankommt, kann in den Shuttle-Bus zum Hauptbahnhof steigen.

Roms Innenstadt ist durch ein dichtes Bus-Netz erschlossen. Außerdem gibt es zwei Metro-Linien. Tickets sind in Zeitungskiosken und Tabakläden erhältlich. Einzelfahrkarten kosten einen Euro; praktisch für Touristen sind Drei-Tage- oder Wochen-Tickets für 11 bzw. 16 Euro. Alle Fahrkarten müssen beim ersten Einstieg entwertet werden. Autofahren in Rom ist nur etwas für Hartgesottene, denn hier gilt das Recht des Stärkeren. Allerdings fahren die Römer sehr umsichtig. Wenn Fußgänger vorsichtig und bestimmt die Straße überqueren, halten die Autos schon an. Passanten können nämlich lange ausharren, wenn sie abwarten, bis man sie freiwillig passieren lässt.

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